Dienstag, 18. Oktober 2011

Das kulinarische Florenz

Aus der florentinischen Küche hatte ich mir aus den vielen Köstlichkeiten zwei ausgelesen die ich  unbedingt probieren musste: Das Bistecca alla Fiorentina, ein Steak von den Chianina-Rindern welches ausschliesslich auf dem Grill zubereitet wird und die Trippa alla Fiorentina, Kalbskuttel an einem scharfen Tomatensugo. Geniessen wollte ich das alles nicht in einer Touristenfalle sondern in einer Trattoria, abseits der Trampelpfade. In einem deutschen rotblauen Reiseführer wurde ich fündig: Die Trattoria Sostanza. Das zwischen Bahnhof und Arno in einer kleinen Gasse gelegene Gasthaus war wirklich nur mit einem guten Stadtplan auf Papier zu finden. Die Lisa von TomTom hat da total versagt, aber wir haben's gefunden.

Ein schmaler länglicher Raum mit 8 besetzten Tischen und am Ende die Küche. Der Chef bedient persönlich und platzierte uns an einem Tisch mit Fiorentinis.
Es gibt eine kleine handgeschriebene Speisekarte. Für uns eine Blatt Papier mit 7 Siegel, alles nur spezielle Ausdrücke. Zwei Speisen konnten wir irgendwie erahnen: Pollo und eben Bistecca und das bestellten wir dann auch. In der Küche gab es keinen Herd, nur eine grosse Fläche mit glühender Holzkohle. Alles Warme wurde darauf zubereitet: Suppen, Gemüse, Hühner einfach alles. 
Dann kamen die Teller und wir staunten: Einmal ein halbes nacktes blasses Suppenhuhn ohne Suppe mit Raumtemperatur und mein Riesensteak. Nur ungern wurde dann das Huhn, eine Spezialität des Hauses  noch gewärmt: Rein in einen Topf Wasser auf der Holzkohle und wieder auf den Teller, es war wenigstens warm. Das Steak sah so aus wie es eigentlich sollte. Aber eben nur eigentlich. Es ist wie mit dem Alkoholgehalt diverser Getränke: Ein guter Rotwein um die 15% , ein Likör um die 25%  und ein Grappa um die 40%. So verhält sich in etwa der Fett- und Knochenanteil und die Zuteilung: Stammgast, Italiener und Tourist. Grappa und Espresso gab es nicht: Nur Essen und Wein. Der Käse war gut!!! Auch der Preis, 60€ für den ganzen Spass!!! Zu erwähnen währe noch, dass ich auf die Kutteln verzichtet habe und statt dessen  Penne al arrabiata genossen habe.

Da genoss ich doch das Eis von einem der vielen Verkaufständen trotz des Wucher Preises von 6 €. Es gab noch grössere zu 12 €!!!! (Alles Gangster und Mafiosis)

In eine Touristenfalle trieb es uns dann doch noch: In das Gilli am Piazza della Republica. Ein Glas Chardonnay mit nicht bestelltem Zubehör zu 11 € und ein Cappuccino ohne Guetzli zu 5 €!!!!
Da musste jeder einzelne Tropfen aus der Tasse "geputzt" werden.

Für Gaumenfreuden aller Art wird in einer schönen alten gusseisernen Markthalle in der Nähe des Bahnhofes alles was Herz und Magen begehrt geboten. 

  




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