Donnerstag, 22. Dezember 2011

Alle Jahre wieder


finden in den kleinen und mittleren Betrieben zum Jahresende die jährlichen Inventuren statt. Da werden Schrauben, Splinten, Verpackungs- und Reinigungsmaterial, Rohmaterial  usw. aber ja kein Verbrauchsmaterial für den Jahresabschluss und die Bilanzierung gezählt, gewogen und fein säuberlich aufgenommen.

Dank meinem Job habe ich Jahr für Jahr das Vergnügen diesem betrieblichen Vergnügen oder auch Wahnsinn im In- und Ausland bei zu wohnen. Auf der Fahrt zum ausländischen Auslieferlager eines Kunden von mir hatte ich Zeit meine Erinnerungen an frühere Erlebnisse bei Inventuren zu aktivieren. 

Mit dem Alter wird ja auch der Hirn-Speicher immer voller. Wobei aber die Fähigkeit des Abrufes nicht immer mithält. Ab und zu gelingt es aber den Lesekopf auf der Platte am richtigen Ort zu platzieren und was abzurufen. Und dann staunt man Stirnrunzelnd über das Erlebte oder die Falten auf der Stirn können auch den Schmunzlefalten weichen.
In meiner Zeit als Stift war die Inventur in meinem Lehrbetrieb fast ein betrieblicher Grossanlass der einem Betriebsfest gleich kam. Die ganze Belegschaft, egal ob mit zwei linken oder rechten Händen wurde aufgeboten das Betriebsmaterial aufzunehmen. 
Auch wir Lehrlinge durften dann mal die gleiche Arbeit wie die Erwachsenen ausführen was uns natürlich mit Stolz erfüllte. Einmal nicht nur  im Büro Papierkörbe leeren, Znüni beim Bäcker holen, dem  Lehrmeister die Brille zu Hause holen usw.  Auch sind dann die ganzen Scherze, wie eine Schachtel 220 Volt Strom im Elektrogeschäft zu kaufen, 1 kg Klangfett für die Esse zu holen, ein Wasserwaageauge beim Eisenwarenhändler abzuholen usw. die mit uns Lehrlingen getrieben wurden vergessen. Man war einfach ein volles Mitglied des Inventurmannschaft.  
Zum Znüni gab es dann eine Servelat  mit Brot und Senf, aber kein Bier. Die Oberzähler hatten wohl Angst um die Genauigkeit der Zählresultate.

Ja die guten alten Zeiten.  Heute kriegt gut ausgebildetes Logistikpersonal ein  Lesegerät  in die Hand gedrückt und die rasen dann piepend durch die Lagergänge. Anschliessend wir das Ding am Ende des Ganges in eine Dockingstation gesteckt, ausgelesen und mit neuen Anleitungen aufgeladen. Und dann weiter durch die Gänge irren.  Kein persönliches Gespräch mit dem Mensch der die Zählmengen auf eine Lagerkarte schreibt, kein Servelat mit Bürli und Senf mehr einfach gar nichts mehr.

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